Der Gütige sucht Verstärkung

Nach einer etwas längeren ferienbedingten Blogabstinenz, melde ich mich nun zurück. Ich gelobe nun, meinen Blog wieder häufiger mit neuen Beiträgen zu füttern (versprochen Vreni!). Nachdem mich auch der neue private Schweizer TV-Sender 3+ (sprich drei plus, das stand mal so in einem Inserat im 20 Minuten, und ich dachte, es hiesse drei und) nicht zum Fernsehen verleiten mag, habe ich Heute Abend auch Zeit, einen neuen Blogbeitrag zu verfassen.
Wo ich in den vergangenen Wochen war, und was ich dort gemacht habe, muss ich euch sicher nicht erst erzählen. Mit eurem hellseherischen Fähigkeiten wisst ihr das sicher bereits. Damit verlange ich nicht mehr, als das andere auch tun. So las ich zum Beispiel im Heute in der Rubrik "SCHATZCHÄSCHTLI..." auf Seite 23 folgendes:

Hab dich am samstag zwischen 14 und 15 uhr am Hbf tram sitzen sehen.. Bin die mit dem pflaster.. Irgendwie ist da was.. Wie treff ich dich? Schreib hier.

Es ist doch klar welcher Hbf (Hauptbahnhof) gemeint ist, zumal es sich um die Zürcher Heute-Ausgabe gehandelt hat. Aber Vorsicht liebe Zürcher Möchtegern-Tram-Prinzen! Bevor ihr jetzt euer pinkfarbenes Motorola V3 RAZR aus dem um die Brust gewickeltem Bauchtäschchen im Louis Vuitton-Design kramt und einen tollen Spruch per SMS an für 70 Rappen an die Nummer 920 sendet, bedenkt bitte, dass die gleiche Botschaft auch in de Basler - und der Berner Ausgabe steht. Ihr braucht also wirklich die vorher besprochenen übernatürlichen Fähigkeiten, um die gesamte Botschaft zu verstehen. Solltet ihr diese Skills haben, macht was draus!
Der berühmte Mike Shiva (genau so wie Mascha Santschi, muss auch er auf einen eigenen Wikipedia-Beitrag verzichten. Dafür erfährt man dort, dass Shiva der Gütige heisst), (für 4,50 CHF beantwortet er und ein Team ausgesuchter und seriöser hervorragender Experten und Berater rund um die Uhr die Fragen hilfesuchender. Die Fragen können lauten: Wie wird das nur enden? Kommt das noch gut?) sucht auf seiner Webseite noch seriöse und gute Zukunftsberater. Und das nicht einmalig, sondern laufend (so viel zur eigenen Zukunftsaussicht). Das Anforderungsprofil lässt sich sehen. Neben psychologischem Verständnis, Lebenserfahrung und der Fähigkeit, gut zuzuhören, wird Verständnis und Mitgefühl verlangt. Gut, dass einem wenigstens die Art und Weise selbst überlassen wird, wie man in die Zukunft schauen kann (sei's mit Karten, dem Pendel, dem Sternen oder einer anderen Technik). Bewerbungen bitte an Patrick Gutter (im Internet zu finden unter www.handleser.ch).

IKEA

Immer wieder interessant ist der Besuch in der IKEA. Erstens, weil man immer nützliche und gänzlich unnützliche Einrichtungsgegenstände für das eigene Heim sieht. Zweitens, weil ich gerne die jungen und frisch (oder immer noch) verliebten Pärchen bei der Auswahl ihrer zukünftigen Wohnungseinrichtung beobachte (sie mit dem Ich-will-ein-Baby-Glitzern in den Augen, wenn sie den POÄNG-Sessel für Kinder sieht während er alles brav abnickt, im Hinterkopf plaziert er jedoch schon den neuen Plasmafernseher, den er gleich im Media Mark kaufen wird, im noch nicht vorhandenen Wohnzimmer). Und drittens, weil ich gerne für zwei Franken einen Hot Dog inkl. Getränk bekomme.

Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht auch ein konkretes Ziel vor Augen hätte. Dieses Ziel war dieses Mal der Kauf eines 91 cm hohe Seitenteils und drei 50 cm breite Tablare um mein bestehendes Journalist Sideboard zu erweitern. Doch meine Suche in der Selbstbedienungshalle in der IKEA Lyssach, in dem ich mich befand, blieb erfolglos. Die Nachfrage beim Personal (mit gelbem Ansteckknopf mit der Aufschrift "Ich bin noch in Ausbildung") ergab, dass das besagte 91 cm hohe Journalist Seitenteil nicht mehr hergestellt wird. Für mich brach eine Welt zusammen! Glaubte ich noch immer an die Beständigkeit der guten Dinge. Nicht auszudenken, was einst die Produktionseinstellung des Billy-Regalsystems auslösen würde.

Zum Glück konnte mir der Mitarbeiter mit dem gelben Anstecknopf sagen, dass noch einige wenige Seitenteile im IKEA Einrichtungshaus in Dietlikon (nicht zu verwechseln mit Dietikon) verfügbar sind. So reiste ich nach Dietlikon und legte mir gleich einen Vorrat an diesen Seitenteilen zu.

Wieso dass IKEA die Produktion des halbhohen Seitenteils (das ganz hohe ist weiterhin erhältlich) eingestellt hat, weiss ich nicht. Auch Anna, die freundliche interaktive Kundenberaterin von der IKEA-Webseite, die in der Schweiz brünnet und in Deutschland blond ist, konnte mir bei dieser Frage nicht weiterhelfen. Dafür weiss ich, was man Anna fragen muss, dass sie folgende Antwort sagt:

"Sicher haben Sie Verständnis, dass ich auf solche anzüglichen Eingaben nicht eingehe."

Welche Frage das ist, bleibt jedoch mein Geheimnis.